Sehen und Erkennen

Sehen und Erkennen ist ein sehr komplexer Vorgang. Licht, das auf die Augen trifft, wird durch Hornhaut und Augenlinse gebrochen und auf die Netzhaut gelenkt. Die Netzhaut wandelt das Licht in Nervenströme um, welche via Sehnerven ins Gehirn weitergeleitet werden.

Diese Nervenimpulse werden in verschiedensten Teilen des Gehirns klassifiziert, identifiziert, beurteilt und weiter verarbeitet. Dabei werden Seheindrücke auf Erfahrungswerte geprüft und mit anderen Sinneseindrücken (Geschmack, Geruch, Töne und Empfindungen) verglichen. Neue Eindrücke werden sorgfältig archiviert und über den Verstand zu neuem Wissen aufgearbeitet. Damit die Augen diese Bilder richtig aufnehmen können, müssen die Augen erst einmal genau ausgerichtet werden. Gleichzeitig muss auf die genaue Entfernung scharf eingestellt werden. Diese beiden Handlungen müssen gleichzeitig und so mühelos wie möglich erfolgen, um schnelle und fortgesetzte Anpassungen zu ermöglichen. Dieses Zusammenspiel ist komplex und empfindlich.

Zwei unterschiedliche Muskelgruppen, die wiederum von zwei verschiedenen Regionen des zentralen Nervensystems kontrolliert werden, sind an diesen Einstellungen beteiligt. Auf der Abbildung können wir sehen, dass zwischen den beiden Augen keine direkte Verbindung besteht. Die Zusammenarbeit und Steuerung erfolgt nur über das Gehirn. Auf der einen Bahn kommen Seheindrücke über die Augen ins Gehirn. Sie werden dort verarbeitet damit auf der anderen Bahn die neuen Steuerimpulse wieder an die Augen zurückgesandt werden können.

Für optimales Sehen sind also verschiedene Elemente sehr wichtig: 

  • Die Aufnahme über die Augen
  • Die Weiterleitung über die Sehnerven
  • Die Verarbeitung im Gehirn
  • Die genaue und ruhige Ausrichtung beider Augen auf das zu sehende Objekt
  • Die genaue und andauernde Scharfeinstellung auf das zu sehende Objekt
  • Eine gute Organisation und Struktur in der Archivierung der Seheindrücke
  • Ein schneller und sicherer Zugriff auf die gespeicherten Seheindrücke