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Visual – Hygiene
Eine Anleitung, um die persönlichen Sehfähigkeiten zu optimieren.
Zunehmende Kurzsichtigkeit eine Folge ungünstiger Sehgewohnheiten?
Die Anforderungen im täglichen Leben, besonders bei der Arbeit, werden zunehmend komplexer. Damit wird auch das Sehvermögen stärker beansprucht. Ständig mehr Informationen in immer kürzerer Zeit aufnehmen, sortieren und verarbeiten, belastet das visuelle System, unsere Augen. Zahlreiche Studien der letzten Jahre zeigen deutlich auf, dass veränderte Verhaltens- und Lebensweisen Auswirkungen auf unser Sehen haben können.
Unsere Arbeit und damit auch unser Sehen konzentriert sich zusehens auf den Nahbereich. Man kann heute sehr viel am Bildschirmarbeitsplatz erledigen. Dies bringt eine neuartige «Bewegungsarmut» mit sich und ergibt für die Augen andere, oft ungewohnte Belastungen. Solche Belastungen können dazu führen, dass die Augen und das Sehsystem überfordert werden.
Überforderungen können sich äussern als:
- Flimmern vor den Augen
- Kopfschmerzen
- Nackenschmerzen
- Müde Augen
- Zunehmende Kurzsichtigkeit
- Konzentrationsprobleme
Kurzsichtigkeit wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst:
- Genetische Veranlagung
- Ernährungsfaktoren (viel Zucker)
- Psychologische und charakterliche Eigenschaften
- Effekt von Nahstress
Die Kurzsichtigkeit kann also als verhaltens-orientiertes Problem betrachtet werden, dem mit entsprechenden Verhaltensmassnahmen entgegengewirkt werden kann.
Wie kann ich mein Sehen nachhaltig beeinflussen?
Die folgenden Hinweise sollen Möglichkeiten aufzeigen zu einem «leichteren Sehen» zu gelangen.
Massnahmen für Lese- und Schreibtätigkeiten:
- Erleichtern Sie sich die Arbeit mit allem was Ihnen zur Verfügung steht.
- Nehmen Sie eine korrekte, unverkrampfte Sitzhaltung ein. Sorgen Sie für eine optimale, unbehinderte Durchblutung aller Gliedmassen.
- Sorgen Sie für optimale Beleuchtung an Ihrem Arbeitsplatz. Der ganze Raum sollte gut ausgeleuchtet sein. Der Lesestoff muss zusätzlich direkt beleuchtet sein. Schlechtes Licht schadet den Augen nicht, ermüdet sie aber stark.
- Halten Sie einen optimalen Abstand zum Lesestoff ein. Nach B. Harmon ist die optimale Distanz vom Ellenbogen bis zum ersten Glied des Mittelfingers (Harmon-Distanz). In dieser Distanz brauchen alle Einstellungen des Auges am wenigsten Energie.
- Verwenden Sie eine geneigte Unterlage beim Lesen und Schreiben (Neigewinkel 20°, leerer dicker Ordner), damit Sie einen rechten Winkel zwischen Auge und Leseebene erreichen.
Optimaler Bildschirmarbeitsplatz:
Planen Sie regelmässige Pausen und halten Sie diese ein!
Längere Naharbeit erhöht die Stimulation des sympathischen Nervensystems. Der Nahpunktstress steigt. Der Körper versucht dieser Anstrengung aus dem Wege zu gehen, indem er die Einstellung der Augen auf die am häufigsten gebrauchte Distanz einstellt. Im Falle von vermehrter Naharbeit, also in die Nähe entsteht zunehmende Kurzsichtigkeit.
Pausen erhöhen die Leistungsfähigkeit und sind gesund.
- Sorgen Sie für genügend Pausen.
- Schauen Sie in diesen Pausen bewusst in die Ferne. Versuchen Sie dabei in der Ferne genau zu fixieren. Zählen Sie Baumwipfel am Waldrand oder Lichter am gegenüberliegenden Hang usw.
Wichtig ist dabei, dass Sie jede mögliche Verkrampfung durch die vorangehende Naharbeit beseitigen. - Dehnen und strecken Sie sich und sorgen Sie für frische Luft. Damit entlasten Sie das sympathische Nervensystem was zu einem zusätzlichen Ausgleich führt.
Ungesunde Ernährung begünstigt die Adaptation des Körpers auf den Nahstress.
Besonders Zucker hat Einfluss auf Festigkeit und Elastizität des Gewebes. Zuviel Zucker weicht die Strukturen der Augenhüllen auf und begünstigt damit ein Längenwachstum. Ein «längeres» Auge bedeutet Zunahme der Kurzsichtigkeit.