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Wie wird eine Winkelfehlsichtigkeit gemessen?
Um die Zusammenarbeit der Augen und das genaue Ausrichten der Augen auf bestimmte Objekte prüfen zu können, sind im Laufe der Jahre verschiedenste Geräte und Methoden erfunden und entwickelt worden.
Alle diese Messverfahren messen Geräte- und Situationsspezifisch etwas anderes. Bei einigen Methoden versucht der Untersucher eine Abweichung zu erkennen, ohne dass der Prüfling etwas dazu sagen kann. Das Resultat ist dementsprechend abhängig vom Können und der Beobachtungsgabe des Untersuchers.
Bei anderen Verfahren arbeiten Prüfling und Untersucher zusammen. Bei einfacheren Geräte wird nur in einer Prüfanordnung gemessen. Exaktere Verfahren verwenden eine Prüfreihe mit verschiedenen Testtafeln, entsprechend den verschiedenen Funktionen des beidäugigen Sehens.
Es gibt Geräte die eine Prüfung in 1 bis 2 Minuten erlauben. Als Ergebnis bekommt man eine Art Momentaufnahme. Bei anderen Testverfahren dauert die durchschnittliche Messung bis zu 30 Minuten. In dieser Zeit können sich allfällige Verspannungen und krampfartige Haltezustände langsam lösen. Die Messergebnisse fallen entsprechend unterschiedlich aus.
Für grobe Augenstellungsabweichungen (Schielen), bei denen der Patient nicht in der Lage ist, seine Augen willentlich und selbständig in eine parallele Stellung zu bringen, hat sich die schnelle Cover-Methode als optimal herausgestellt. Durch Abdecken des einen Auges und Ausgleichen des Schielwinkels mittels Prismenleiste vor dem anderen Auge, korrigiert der Untersucher solange, bis keine Schiel-Einstellbewegung mehr sichtbar ist.
Bei Augenkoordinationsstörungen von kleinerem Ausmass, besonders wenn der Patient die Winkelabweichung zeitweise selbst kompensieren kann, führt die COVER-Methode zu unvollständigen Resultaten und damit zu Fehl-Messungen.
Bei Winkelfehlsichtigkeit («verstecktes Schielen» oder internationaler: «Associated Phoria») versucht der Patient seine Augenstellungsabweichung möglichst selbst auszukorrigieren. Dies erfolgt unter riesigem Energieaufwand. Andauernd neue Nervenimpulse bewirken eine ständige Muskelarbeit um den, manchmal sehr kleinen, Stellungsfehler ausgleichen zu können. Eine solche Höchstleistung kann der Mensch kurze Zeit kontrolliert ausführen. Sehr bald sucht der betroffene Patient Abhilfen und Erleichterungen. Es entstehen Verkrampfungen, Ausschaltphänomene und Automatismen, die nicht «auf die Schnelle» zu lösen sind. Entsprechend sind Testanordnungen gefragt, die solche Zustände langsam auflösen und eine exakte, reproduzierbare Messung zulassen.
Vor über fünfzig Jahren hat der deutsche Augenoptikermeister H.-J. Haase in Berlin ein entsprechendes Testgerät entwickelt. Es ist seither ständig weiterentwickelt worden und wird unter dem Namen «Pola-Test» angeboten. Nicht nur das Gerät wurde verbessert und der neusten Technik angepasst, auch die Methodik, mit der die Messungen auszuführen sind, hat sich weiterentwickelt.
Natürlich kann man dieses Gerät, mit einem Volumen von bis zu 30 Prüftafeln, auf verschiedene Weise anwenden. Um eine Winkelfehlsichtigkeit genau bestimmen zu können, bedarf es eines sehr komplexen, genau vorgeschriebenen Vorgehens. Diese Methodik nennt man nach dem Erfinder Mess- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase (MKH).
Wichtig: Nicht alle die einen Polatest besitzen, messen nach MKH. Nicht alle die Winkelmessungen vornehmen, arbeiten nach MKH.
Eine vollständige und genaue Messung der Winkelfehlsichtigkeit ist nur mit MKH möglich.